FAQ zur NUtzung von AEDs
Fragen und Antworten
Was heißt AED?
AED steht für Automatisierter Externer Defibrillator.
Wer kann einen Defibrillator bedienen?
Die Bedienung von öffentlichen Defibrillatoren ist einfach. Deshalb kann ein AED auch von jedem Laien ohne Probleme bedient werden. Abbildungen zeigen, wie die Elektroden auf den Brustkorb aufgeklebt werden müssen, anschließend gibt eine Stimme aus dem Defi klare Handlungsanweisungen.
Was ist ein Defibrillator und was macht er?
Ein Defibrillator unterbricht bei Kammerflattern oder Kammerflimmern die viel zu schnelle und ineffektive Herzaktivität. Diese elektrische Behandlung zielt darauf ab, einen normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Dazu werden zwei Elektroden auf dem Brustkorb des Patienten platziert, um einen elektrischen Schock abzugeben, der die Herzaktion kurzzeitig stoppt. Diese Unterbrechung ermöglicht es dem natürlichen Schrittmacher des Herzens (Sinusknoten), seine Funktion wieder aufzunehmen. Dadurch kann sich der Herzmuskel anschließend wieder geordnet zusammenziehen und Blut in den Körperkreislauf pumpen.
Wo befinden sich Defibrillatoren?
Defibrillatoren sind meist an öffentlichen Plätzen, in Behörden oder Unternehmen zu finden. Das ist nicht genug. Ziel von NÜRNBERGER LAND SCHOCKT! ist es, eine Vielzahl an Defibrillatoren über den Landkreis Nürnberger Land zu verteilen.
Welche Ursache hat Kammerflimmern?
Die häufigste Ursache für Kammerflimmern ist eine unzureichende Versorgung des Herzmuskels mit sauerstoffreichem Blut. Auslösende Erkrankungen können dabei koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, Herzschwäche oder bereits bestehende Herzrhythmusstörungen sein. Zudem können ein Ungleichgewicht der Blutsalze (Elektrolytstörungen) oder Stromunfälle ebenfalls Kammerflimmern hervorrufen.
Was passiert nach der Defibrillation?
Nach der Defibrillation ist das Chaos-Orchester komplett still. Jetzt kann der Sinusknoten, der Dirigent quasi, den Takt wieder übernehmen und es kommt wieder zum Schlagen des Herzens. Doch das Schlagen ist vielleicht noch schwach. Deshalb muss auch nach einem Elektroschock die Herzdruckmassage fortgesetzt werden, solange der Patient nicht erwacht.
Warum ist die Ergänzung des bestehenden Rettungswesens überhaupt notwendig?
Wenn man bedenkt, dass die Chance einer erfolgreichen Defibrillation pro Minute um 10 % sinkt, der Rettungsdienst aber unter optimalen Voraussetzungen ca. 10 Minuten von Alarmierung bis Eintreffen benötigt, wird verständlich, dass Laienhelfer eine entscheidende Rolle einnehmen. Defibrillatoren müssen für jeden schnell erreichbar sein.
Was passiert bei einem Notruf?
Erkennen des Notfalls / Einleitung der Notfallmaßnahmen | 30 | Sekunden |
Absetzten des Notrufs bei 112 | 1 | Minute |
Alarmierung von Rettungsdienst und Notarzt | 30 | Sekunden |
Abfahrt Rettungsdienst und Notarzt | 30 | Sekunden |
Durchschnittliche Eintreffzeit (Abhängig von Witterung und Einsatzort) | 5 | Minuten |
Weg zum Patienten | 2 | Minuten |
Patientenvorbereitung / Defibrillation | 1 | Minute |
Summe | 10,5 | Minuten |
Diese Tabelle stellt einen absolut optimierten Zeitablauf eines Notfalls dar. Die Eintreffzeit des Rettungsdienstes nach einem Notruf kann kaum weiter verkürzt werden.
Wie wird ein Defibrillator angewendet und wann sollte man ihn einsetzen (plötzlicher Herztod)?
Sobald du mitbekommst, dass eine Person bewusstlos zusammenbricht und keine Lebenszeichen mehr hat, soll der AED angewendet werden.
Der Automatisierte Externe Defibrillator hat zwei Klebeelektroden, die auf dem Brustkorb aufgebracht werden müssen. Alle Schritte werden dabei über eine Sprachsteuerung per Ansage oder über gut sichtbare Text- oder Piktogramm-Hinweise mitgeteilt.
Nach dem Aufkleben der Elektroden erfolgt eine automatische Analyse des aktuellen Herzrhythmus des Patienten. Danach erhält man bei Vorliegen von Kammerflimmern die Aufforderung, den Patienten nicht mehr zu berühren und durch Knopfdruck einen Elektroschock auszulösen.
Nach der Schockabgabe gibt das Gerät Anweisungen zum weiteren Vorgehen. Die Entscheidung über die Notwendigkeit einer Defibrillation wird mittels modernster Medizintechnik vom AED übernommen, sodass auch Ersthelfer, die über keinerlei EKG-Kenntnisse verfügen, den Defibrillator einfach und sicher einsetzen können.
Was ist, wenn man einen Defibrillator einsetzt und der Patient gar kein Kammerflimmern hat, sondern „nur“ ohnmächtig geworden ist?
Eine versehentliche oder falsche Schockabgabe durch den Anwender ist ausgeschlossen. Denn nur, wenn der AED ein Kammerflimmern sicher erkannt hat, hat der Anwender die Möglichkeit, durch Drücken einer Taste den notwendigen Elektroschock an das flimmernde Herz abzugeben.
Warum sollte ich mit der Anwendung eines Defibrillators nicht zögern?
- Du kannst nichts verkehrt machen.
- Es ist ausgeschlossen, dass der Defi versehentlich oder falsch schockt.
- Je eher du dich entscheidest, desto höher ist die Überlebenschance des Patienten.
- Du rettest Leben!